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SUP Leash: Sicherheit beim Stand Up Paddling

Rettungsleine, Fangleine oder die „günstigste Lebensversicherung“ beim Stand up Paddling: Die SUP Leash gehört zur Standardausrüstung auf stehenden Gewässern und im Meer. Auf Fließgewässern gelten andere Regeln – dazu unten mehr. Die Leash macht das Paddeln sicherer und hilft dir dabei, immer auf dein SUP Board, deine „Rettungsinsel“, zurückzukommen.

Warum eine Leash beim Stand Up Paddling benutzen?

Bei einem Sturz ins Wasser verhindert die SUP Leash, dass dein SUP Board weggetrieben wird. Wind, Wellen und Strömungen erhöhen die Gefahr, dass das Board wegtreibt und schwimmend kaum einzuholen ist. Selbst wenig Wind genügt und du kommst schwimmend nicht mehr hinterher – das unterschätzen viele Paddler.

Das SUP Board ist deine „Rettungsinsel“ bei Erschöpfung oder Verletzungen – und so ist die SUP Leash die „günstigste Lebensversicherung“. Mittlerweile gehört die Leash bei vielen Herstellern neben der Pumpe zum Lieferumfang, sodass du dir nicht extra eine Leash kaufen musst. Falls nicht gibt es, getreu dem Motto „Leashes saves Lifes“ ab circa 20 Euro Leashs zu kaufen.

Wie wird die SUP Leash befestigt?

Die Leash wird mit einem Ende am Heck deines SUP Boards befestigt. Hierzu findest du an deinem Board eine Öse (Leash-Plug) oder eine Ring. Das andere Ende der Leash befestigst du an deinem Knöchel, deiner Wade oder deiner Hüfte.

SUP-Leash: Welche Arten gibt es?

Grundsätzlich gibt es bei Leashs fürs Stand Up Paddling zwei „Bauarten“: Die Coiled und die Surf Leash – mit jeweiligen Vor- und Nachteilen. Die Leash sollte dabei immer etwas länger sein als dein Board. Dies sorgt dafür, dass du bei einem Sturz zunächst immer in sicherer Entfernung zu deinem SUP Board bist.

Coiled SUP Leash

Diese Leash ist spiralförmig aufgerollt. Bei Last/Zug, etwa durch einen Sturz, zieht sich die Leash auseinander – und das Board kann auf Abstand zu dir gehen. Im Normalzustand schleift die Leash nicht im Wasser und bremst daher nicht.

Surf SUP Leash

Die „gerade“ Leash schleift meist hinter dem Board im Wasser, sammelt schnell Dreck auf und verringert dadurch die Geschwindigkeit. Eine gerade Leash gibt dem Board mehr Spiel und lässt so das Board weiter vom Paddler wegtreiben, was etwa beim Surfen in der Welle deutliche Vorteile hat. Der Nachteil ist, dass sich die Surf Leash an Pflanzen oder Felsen verhaken kann, was böse Stürze zur Folge hätte.

Coiled SUP Leash am SUP Board
Coiled SUP Leash
Foto: FOTObyKLOTZI
Surf SUP Leash am SUP Board
Surf SUP Leash
Foto: FOTObyKLOTZI

Neben der Bauart unterscheiden sich Leashs fürs Stand Up Paddling darin, wo sie am Körper befestigt werden: am Knöchel, unterhalb des Knies an der Wade oder an der Hüfte.

SUP Knöchel-Leash

Diese Variante der Leash wird mit einer Manschette oberhalb deines Knöchels befestigt. Beim Befestigen solltest du darauf achten, dass die Leine (das Drehgelenk) – egal ob Coiled oder Surf Leash – nach hinten zeigt und du leicht an den Klettverschluss zum Öffnen kommst. Befestige die Leash beim Surfen am hinteren Bein. Beim Paddeln auf dem See ist es fast egal, an welchem Bein du die Leash befestigst – Hauptsache du benutzt eine Leash! Die Knöchel-Leash kann dich beim Bewegen auf dem Board (etwa für den Pivot Turn) behindern, da man dann häufig auf der Leash steht.

SUP Knie-Leash

Die Knie-Leash wird unterhalb des Knies an der Wade befestigt. Hierfür ist die Manschette im Vergleich zur Knöchel-Leash größer. Bei der Knie-Leash ist die Gefahr geringer, dass du beim Bewegen auf dem Board auf die Leash steigst.

SUP Leash mit Hüftgurt

Diese Leash wird mit einem Gurt an der Hüfte oder per Schnell- bzw. Notöffnung (genannt Quick Release) an einer Schwimmweste befestigt. Sie bietet den Vorteil, dass man beim Bewegen auf dem Board (zum Beispiel beim Pivot Turn) nicht auf der Leash steht. Noch wichtiger ist allerdings, dass diese Leash-Art meist über einen Schnellöffnung verfügt. Im Notfall kannst du dich vom Board befreien, da die Hüftregion immer gut erreichbar ist.

SUP Knöchel-Leash am SUP Board
SUP Knöchel-Leash
Foto: FOTObyKLOTZI
SUP Knie-Leash am SUP Board
SUP Knie-Leash
Foto: FOTObyKLOTZI
SUP Leash mit Hüftgurt am SUP Board
SUP Leash mit Hüftgurt
Foto: FOTObyKLOTZI

Welche Leash für welches Gewässer?

Nachdem ich die verschiedenen Arten der Leash vorgestellt habe, bleibt jetzt nur doch die Frage: Welche Leash für welches Gewässer? Folgende Aufstellung hilft dir bei der Auswahl der richtigen Leash:

Meer (Surfen oder Touren)
Immer!
Am Knöchel oder an der Wade / Surf Leash

See
Immer!
Am Knöchel, an der Wade oder an der Hüfte / Coiled oder Surf Leash

Offener Fluss
Ohne Steine oder Äste im Unterwasser – wie etwa bei Bundeswasserstraßen (zum Beispiel Rhein, Main oder Donau)
Hüftgürtel mit Schnellöffnung / Coiled Leash

Verblockter Fluss
Hindernisse unter und über der Wasseroberfläche wie Steine, Äste, Bäume
Ohne Leash
Leash an Schwimmweste mit Schnellöffnung (nur erfahrene Fluss-/Wildwasser-Paddler)
Leash an Hüftgürtel mit Schnellöffnung, wenn die Schwimmweste keine Schnellöffnung besitzt (nur erfahrene Fluss-/Wildwasser-Paddler)

Fürs Stand Up Paddling hat die Marke °hf spezielle SUP-Gürtel und Leash entwickelt. Ich nutze überwiegend den vielseitig einsetzbaren SUP Gürtel °hf synergy* mit gepolstertem Hüftgurt sowie einer Schnellauslösung mit verstellbarem Auslösewiderstand. Dank „Restube ready“ ist bei mir über den Connector immer ein Restube befestigt. Darüber hinaus kann außerdem ein Wurfsack angebracht werden. Verbunden ist der Gürtel über den °hf connect* mit dem Board. Die Leash ist durch den Karabiner auch perfekt geeignet, um sie an einer Schwimmweste mit Schnellöffnung zu befestigen.

°hf synergy SUP Gürtel mit Leash
°hf synergy SUP Gürtel
Foto: °hf

Besonderheiten auf Fließgewässern

Auf Fließgewässern kann sich eine Leash schnell an, Ästen, Unterwasserpflanzen, Steinen, Seilen oder sonstigen Gefahren verfangen. Die Strömung treibt dann sowohl Paddler als auch das Board weiter stromabwärts oder zieht den Paddler unter Wasser, was zu gefährlichen Situationen führen kann.

Der Wasserdruck ist selbst bei langsam fließenden Gewässern dann so groß, dass der Paddler mit der Hand nicht mehr oder so gut wie nicht zum Öffnen der Leash an die Wade oder den Knöchel kommt. Deshalb sind Knie- und Knöchel-Leashs für den Fluss tabu! Dann gar keine Leash auf dem Fließgewässer nutzen als sich selbst unnötigen Gefahren aussetzen!

Nur erfahrene Paddler sollten auf wilden Flüssen / im Wildwasser eine Leash nutzen. Für den Fluss sind ausschließlich Hüft-Leashs mit Schnellöffnung (Quick Release) geeignet. Spezielle SUP-Wildwasser-Schwimmwesten besitzen bereits eine Schnellöffnung mit Befestigungsmöglichkeit für die Leash.

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