Die 10 goldenen SUP-Regeln

Die „Die 10 goldenen SUP-Regeln“ sind Teil der gemeinsamen Kampagne Safe on SUP von SUPmatrose und German Stand Up Paddle Association e.V. (GSUPA)

1. Lerne Stand Up Paddling bei Experten

Die Basis für dein Paddelvergnügen lernst du am besten von einem Experten – von allen Facetten des Sports über effektive Paddeltechnik bis hin zu Sicherheit und Tricks.

Buche als SUP-Anfänger einen Kurs bei einem zertifizierten Instructor/einer SUP-Station oder lasse dich zumindest von einem erfahrenen Stand Up Paddler begleiten. So lernst du schnell die Grundtechniken und erfährst alles wichtige zu Sicherheit, Technik, Rettung oder Tourenplanung, um anschließend effektiv zu paddeln und sicher Spaß auf dem Wasser zu haben.

Foto: FOTObyKLOTZI / SUP Club Starnberg

2. Plane deine Tour

Mache vor jeder SUP-Tour eine Tourenplanung. Checke dafür Wetter, Temperaturen, deine Ausrüstung und die geplante Strecke.

Vor jeder SUP-Tour steht eine vernünftige Tourenplanung an. Checke Wetter, Wind sowie Luft- und Wassertemperatur für die Tourdauer. Passe die Strecke und Länge auf die Fähigkeiten, die Fitness und das Können von dir und deinen Mitpaddlern an. Plane deine Tour möglichst so, dass du zuerst gegen den Wind bzw. die Strömung paddelst. Prüfe zudem vor dem Start dein Material auf Fehler, Undichtigkeit etc.

Hinterlasse, wenn du alleine unterwegs bist, eine Information an Land – zum Beispiel an einer SUP-Station, bei der Wasserwacht/DLRG oder an einem Kiosk/Restaurant. Dann weiß jemand Bescheid, wann du aufs Wasser gehst, wie lange du ungefähr paddeln, welche Route du paddeln willst und wann du ungefähr wieder zurück bist.

TIPPS zur Tourenplanung:

Kennzeichne dein SUP-Board mit deinen Kontaktdaten – zum Beispiel mit einem laminierten Zettel, befestigt an einem D-Ring. Wird dein Board am Ufer oder auf dem Wasser (ohne dich) gefunden, können Rettungskräfte dich schnell kontaktieren und so den Sachverhalt schnell klären.

Nützliche Apps zur Tourenplanung findest du in dieser Übersicht.

Foto: Michl Müller

3. Paddle nur dort, wo es erlaubt ist

Informiere dich, wo du paddeln darfst und welche Gebiete etwa zum Natur- und Umweltschutz zeitlich und räumlich gesperrt sind. Paddel aufmerksam, behalte deine Umgebung und das Wetter im Blick.

Beachte zeitliche und räumliche Befahrungsregeln sowie -verbote für Flüsse und Seen. Paddle nicht in gesperrte Zonen zum Natur- und Umweltschutz und informiere dich zu Schifffahrt, Wehren und sonstige Gefahren auf deiner Strecke. Steige nur dort ein und aus beziehungsweise lande an, wo es erlaubt ist (z. B. Badestrände, Seebäder, Häfen und Slipanlagen). Frage Locals und SUP- Stationen nach lokalen Regeln oder informiere dich bei Behörden oder im Internet hierzu. Behalte während deiner Tour das Wetter im Blick,  Wetterumschwünge erkennen und frühzeitig reagieren zu können.

TIPPS zu Befahrungsregeln

Aktuelle Informationen zu Befahrungsregeln stellt der Deutsche Kanu Verband zur Verfügung.

Foto: Thomas Pfannkuch / SUPmatrose

4. Trage die richtige Kleidung – zu deiner Sicherheit

Richtige Bekleidung ist ein Sicherheitsfaktor! Passe deine Kleidung der Wassertemperatur – und nicht der Lufttemperatur – an. Dann ist Paddeln das ganze Jahr über möglich.

An die Wassertemperatur – und nicht der Lufttemperatur – angepasste Kleidung ist ein wichtiger Sicherheitsfaktor. Richtige Kleidung schützt vor Kälteschock, Unterkühlung oder Überhitzung. Sei dir daher der Gefahren und Folgen des Tragens unpassender Kleidung für dich und andere (z.B. Rettungskräfte) bewusst. Verlasse dich nicht auf deine SUP-Skills!

TIPPS zur SUP-Kleidung:

Unter 10 Grad Wassertemperatur: Trockenanzug (SUP Suit), darunter warme Funktionskleidung, Neoprenschuhe und ggf. wasserdichte Socken, ggf. Mütze und Handschuhe

Zwischen 10 und 18 Grad Wassertemperatur: Trockenanzug (SUP Suit), darunter dünne Funktionskleidung, oder spezielle SUP-Neoprenkleidung. Ein Neoprenanzug ist auf jeden Fall besser als gar keine Schutzkleidung.

Über 18 Grad Wassertemperatur: Shorts, Shirts und Badebekleidung aus schnell trocknenden Materialien mit UV-Schutz, Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Sonnencreme

Wer mehr Zeit im Wasser verbringt, etwa beim Surfen in der Welle, beim Wing-Surfen oder im Fluss, ist mit Neopren besser aufgehoben.

SUP-Kleidung unter 10 Grad Wassertemperatur
Foto: FOTObyKLOTZI
SUP-Kleidung zwischen 10 und 18 Grad Wassertemperatur
Foto: FOTObyKLOTZI
SUP-Kleidung über 18 Grad Wassertemperatur
Foto: FOTObyKLOTZI

5. Mit Sicherheit aufs Wasser

Benutze die richtige Sicherheitsausrüstung, um auf jedem Gewässer sicher unterwegs zu sein.

Benutze je nach Gewässer (See, Meer, Fließwasser) das passende Sicherheits-Equipment. Gehe auf dem See sowie Meer nie ohne Leash (Verbindung zum SUP-Board) und Restube/Schwimmweste (PFD – Personal Floating Device) paddeln. Im Fließgewässer befestige die Leash niemals am Fuß und verzichte im Zweifel auf die Leash. Trage auch dort eine Schwimmweste und nutze im Wildwasser weiteres Sicherheits-Equipment (Wurfsack, Schienbeinschoner). 

Habe immer genügend Trinkwasser und in einer wasserdichten Tasche einen Snack, Wechselkleidung und für den Notfall ein Smartphone dabei.

Benutze das internationale Notsignal, solltest du in Gefahr sein: langsames und wiederholtes Heben und Senken der nach beiden Seiten ausgestreckten Arme. 

TIPPS zur SUP-Leash:

  • Meer: Immer (am Fußgelenk)
  • See: Immer (am Fußgelenk, an der Wade oder an der Hüfte)
  • offener Fluss (ohne Steine oder Äste im Unterwasser) wie Bundeswasserstraßen (Rhein, Main, Mosel, Elbe): Hüftgürtel mit Panikverschluss / Schwimmweste mit Panikverschluss
  • verblockter Fluss (Hindernisse unter und ober der Wasseroberfläche wie Steine, Äste, Bäume): ohne Leash bzw. Leash an Schwimmweste mit Panikverschluss

Ausführliche Informationen zur Leash beim Stand Up Paddling sind in einem separaten Artikel zusammengestellt.

SUP Hüft-Leash
Foto: FOTObyKLOTZI
SUP Knie-Leash
Foto: FOTObyKLOTZI
SUP Knöchel-Leash
Foto: FOTObyKLOTZI


6. Kenne deine Grenzen

Sicherheit geht vor Abenteuerlust. Schätze deine persönliche Fähigkeit und dein Können richtig ein.

Schwimmen können ist Grundvoraussetzung beim Stand Up Paddling. Paddle nie weiter hinaus, als deine eigene Kondition erlaubt!

Fühlst du dich nicht gut oder hast Zweifel, geh nicht paddeln (“If in doubt, paddle out”). Überschreite nicht deine Grenzen. Paddle nicht unter Einfluss von Alkohol und Drogen. Setze dich, deinen Mitpaddlern und anderen (Rettungsdiensten etc.) keinen unnötigen Gefahren aus.

Sei besonders vorsichtig an gefährlichen Orten wie Wehren, Staustufen und Wasserkraftwerken. Informiere dich vorab über Gefahrstellen und die Befahrung. Beachte die lokale Beschilderung. Ziehe das Umtragen einer riskanten Befahrung vor.

Foto: Thomas Pfannkuch / SUPmatrose

7. Beachte die Regeln auf dem Wasser

Halte immer ausreichend Abstand zu anderen Wasserfahrzeugen und Personen. Beachte die Vorfahrtsregeln.

Generell gilt: Rechts vor Links. Auf Gegenkurs müssen beide nach Rechts (Steuerbord) ausweichen. Halte stets ausreichend Abstand zu anderen Wasserfahrzeugen. Weiche Kursschiffen, Berufsschiffen, Segel- und Fischerbooten sowie Badenden aus – sie haben Vorfahrt! Gegenüber Kleinfahrzeugen mit Maschinenantrieb hast du eigentlich Vorfahrt, halte aber auch dort lieber Abstand und weiche aus als die Vorfahrt zu erzwingen.

Halte dich generell an bestehende (Vorfahrts-)Regeln und Vorschriften. Mache dich darüber hinaus mit den wichtigen Tonsignalen von großen Schiffen vertraut.

TIPPS zu Regeln

Vorfahrtsregeln kurz und knapp:

  1. Berufsschifffahrt
  2. Unter Segel fahrenden Kleinfahrzeugen (unter 20 Metern Länge)
  3. Kleinfahrzeuge (unter 20 Metern Länge) ohne Maschinenantrieb -> SUP
  4. Kleinfahrzeuge (unter 20 Metern Länge) mit Maschinenantrieb

Wichtige Tonsignale

  • Warnsignale
    • 1 langer Ton: Achtung!
    • eine Folge sehr kurzer Töne: Gefahr – Fahrzeuge sind kurz vorm Zusammenstoß!
  • Manövriersignale
    • 1 kurzer Ton: Boot macht Kursänderung nach Steuerbord (rechst/grünes Positionslicht)
    • 2 kurze Töne:  Boot macht Kursänderung nach Backbord (links/rotes Positionslicht)
    • 3 kurze Töne: Maschine läuft rückwärts (z.B. beim Ablegen)
    • 4 kurze Töne: Boot ist manövrierunfähig
Foto: Thomas Pfannkuch / SUPmatrose

8. (Gemeinsam) Paddeln für eine bessere Gesundheit

Verbessere deine Fitness durch Paddeln – am besten mit Freunden oder in der Gruppe. 

Stand Up Paddling verbessert deine Gesundheit, dein Balancegefühl und dein allgemeines Wohlbefinden! Als Sport für den ganzen Körper stärkt es deine Fitness, fördert die Ausdauer und ist hervorragendes Cardio-Workout.

Paddle aber am besten nicht allein! Mit Freunden oder in der Gruppe macht Stand Up Paddling doppelt Spaß. So könnt ihr euch sportlich herausfordern, körperlich voranbringen und gegenseitig helfen (zum Beispiel bei Materialbruch, Erschöpfung). SUP-Stationen, Vereine oder lokale SUP-Gruppen freuen sich, gemeinsam mit dir zu paddeln.

Foto: FOTObyKLOTZI

9. Leiste einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz

Trage mit deinem Verhalten auf und neben dem Wasser dazu bei, die Umwelt und Mitmenschen zu schützen sowie den ökologischen Fußabdruck gering zu halten.

Stand Up Paddling lebt von der Schönheit der Natur und dem respektvollen Miteinander. Achte deshalb beim Paddeln auf deine Umwelt – sowohl an Land als auch auf dem Wasser. Hinterlasse keinen Müll. Respektiere die Tier- und Pflanzenwelt. Achte auf Mitmenschen, halte zum Beispiel genügend Abstand beim Luft ablassen bei Inflatable SUP Boards. 

Nachhaltigkeit beginnt bereits vor dem Kauf von eigenem Equipment: Teste ausgiebig vor dem Kauf und überlege dir evtl. auch, lieber gebrauchtes als neues SUP-Equipment zu kaufen. Achte beim Neukauf auf nachhaltige Produktion, Recycling und Upcycling von Materialien, plastikfreie Verpackung und Umweltinitiativen des Herstellers.

TIPPs zum SUP-Board-Kauf

Bevor du dir ein Board aussuchst, sollten folgende Fragen geklärt sein:

  • Welche Art von Board (Hardboard oder Inflatable)?
  • Wo wird es eingesetzt (See, Meer, Fluss)?
  • Wie wird es eingesetzt (Touren, Fitness/Yoga, „Badeinsel“)?
  • Welche Personen werden es nutzen?
  • Wie schwer sind die Personen?
  • Welches zusätzliche Equipment soll regelmäßig mitgenommen werden (Einfluss auf Gesamtgewicht)?

Am besten du gehst zu einer Station bzw. zu einem Händler, lässt dich beraten und testest verschiedene Boards. Dann findest du bestimmt das richtige SUP für dich (und deine Familie), mit dem du lange Spaß haben wirst.

Hier findest du ergänzende Tipps für dein perfektes SUP-Board.

Foto: Starboard

10. Pflege dein SUP-Equipment

Mit regelmäßiger Pflege und Lagerung kannst du Board, Paddel und Zubehör länger nutzen.

Überprüfe regelmäßig den Zustand deines Materials und pflege es entsprechend. Spüle das SUP Board nach dem Paddeln immer mit Süßwasser ab, befreie es von Schmutz und lagere es trocken.

Setze das Board keiner langen direkten Sonneneinstrahlung aus. Pflege die Manschetten von Trockenanzügen mit Talkum, Babypuder oder speziellem Pflegemittel.

Nutzt du dein SUP Board für längere Zeit nicht, lagere es möglichst materialschonend. Beachte darüber hinaus immer die Anweisungen des Herstellers.

Foto: FOTObyKLOTZI / SUP Club Starnberg

Plakat „Die 10 goldenen SUP-Regeln“

Kompakt und grafisch aufbereitet gibt es „Die 10 goldenen SUP-Regeln“ auch als A2-Plakat zur Verwendung an SUP-Stationen oder in SUP-Shops.

▶️ Download Plakat „Die 10 goldenen SUP-Regeln“ (A2, PDF)
Namensnennung-Keine Bearbeitung (CC BY-ND)
SUPmatrose / GSUPA e.V.

Die 10 goldenen SUP-Regeln (Copyright: SUPmatrose / GSUPA e.V.)

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