Longboard-Session mit Carl Fölster (Foto: C. Toepffer)
Reise

Fuerteventura: SUPmatrose im Surf- und Longboard-Fieber (Teil 1)

Sommer, Sonne und Sport. Diese drei „S“ standen im Mittelpunkt meines diesjährigen Sporturlaubs auf Fuerteventura. Stand Up Paddeln in den Wellen, Surfen und Longboarden unter der Kanaren-Sonne. Fuerteventura ist im Herbst ein perfektes Urlaubsziel. Warme Temperaturen um 27 Grad und fast durchgängig Sonnenschein bieten letzte Sommergefühle vor dem trüben Winter in Deutschland.

Im ersten Teil meines Reiseberichts stelle ich euch El Cotillo vor und nehme euch mit zum Surfen und Longboard-Kurs mit Europameister Carl Fölster.

El Cotillo – Der Surf-Ort auf Fuerteventura

Fuerteventura ist meine Lieblingsinsel der Kanaren. Wie sagte Tina von FreshSurf treffend:

„Entweder man kommt einmal nach Fuerteventura und nie wieder. Oder man kommt immer wieder.“

Und ich komme immer wieder. Die vielfältigen Möglichkeiten zum Wassersport entschädigen für die doch recht karge Landschaft. Und mit El Cotillo, einem kleinen Örtchen mit nur rund 1.000 Einwohnern und nur wenig Tourismus habe ich meinen Urlaubsort gefunden. El Cotillo liegt an der Westküste und beheimatete früher den bedeutendsten Handelshafen der Insel. Heute dominieren die Surfer das Örtchen – überall stehen Surfbretter an den Häusern oder sind auf Autodächer geschnallt. Zahlreiche Surfschulen und Restaurants laden zur sportlichen Betätigung oder zum Auffüllen der Energiespeicher des Körpers ein. Dennoch hat El Cotillo nichts von seiner Gemütlichkeit abseits des Massentourismus verloren. Baden kann man in mehreren Buchten, die durch vorgelagerte Felsen und Lavagestein trotz der Lage an der Westküste den Spaß im Wasser erlauben.

FreshSurf – Ausgangspunkt für Sport & Spaß

Warum ich immer wieder nach El Cotillo komme? Wenig Tourismus, entspannte Urlaubsstimmung und perfekter Ausgangspunkt für Sport. Zum dritten Mal übernachtete ich im Surfhouse von FreshSurf. Das Wohnhaus im kanarischen Baustil bietet Einzel- und Doppelzimmer, einen Gemeinschaftsraum für Frühstück und Abendessen sowie eine große Dachterrasse zum Entspannen und Sonnen. Der WG-Charakter des Surfhouses bietet Gelegenheit, die Zeit gemeinsam mit anderen Surfern zu verbringen, sich aber auch zurückzuziehen und zu entspannen. Frühstück wurde von den zauberhaften „Feen“ von FreshSurf zubereitet. Abends servierte uns Babsi täglich ein ausgewogenes Menu aus Salat, Vorspeisen, Hauptspeisen und Dessert. Das ausgezeichnete Hühnchen-Curry oder die Burger-Night mit Burger vom großen Gasgrill sind nur Beispiele für die schmackhafte Verpflegung.

Hier der Frühstücksraum im FreshSurf Surfhouse als 360-Grad-Bild:

 

Surfen am Cotillo Beach: (un)perfekte Wellen beim Surfkurs

Gestärkt ging es für mich dreimal auf das Surfbrett. Gemeinsam mit den Surflehrern Angie, Christiano oder Dani fuhren wir zum Surfkurs nur wenige Minuten an den „Cotillo Beach“. Der lange Sandstrand beginnt direkt an der Ortsgrenze El Cotillos. Schöne – aber teils große – Wellen inbegriffen.

Brett an Strand tragen, Neo an, Aufwärmen. Trockenübung des Take-Offs. Und dann ab ins Wasser! Für mich war es ungewohnt, wieder auf einem so schmalen Brett zu liegen – und aufzustehen. Durch das Stand Up Paddeln fühle ich mich auf breiteren Brettern wohler. Daher musste ich mich erst wieder an die Surf-Position gewöhnen.

An den ersten beiden Tagen hatten wir wunderbare Surf-Bedingungen. Das Weißwasser und schöne Wellen waren meine Freunde. Ich surfte zahlreiche „perfekte Wellen„. Verbesserungen beim Take-Off waren schnell erkennbar. Nach zwei Tagen Pause zum Stand Up Paddeln in den Wellen – hierzu ausführlich in Teil 2 – fand ich am dritten Surf-Tag komplett geänderte Bedingungen vor. Die Wellen waren rund 1,5 bis 2 Meter hoch. Und sie brachen sehr kurz vor dem Strand. Das machte das Surfen schwierig. Auch ein schneller Take-Off ließ das Surfen auf nur wenigen Metern zu. Schade. Der Atlantik-Swell, der auf die Küste Fuerteventuras trifft, hat eben seine Tücken und Eigenheiten.

Die Ganze Surf-Truppe als 360-Grad-Bild:

 

Longboard-Kurs mit Europameister Carl Fölster

Die Straße wird zum Meer. Das Longboard zum Surf-Brett. Der Wind weht um die Nase. Das perfekte Surf-Gefühl, wenn gerade einmal keine Welle in der Nähe ist. Daher ist es nicht verwunderlich, dass viele Surfer in der Freizeit mit dem Longboard unterwegs sind. Und wenn ein Longboard-Europameister im Ort ist, dann muss man (mit ihm) aufs Brett.

Und so buchte ich während meines Fuerteventura-Trips einen Longboard-Kurs mit dem deutschen Crack auf vier Rollen: Carl Fölster. Der gebürtige Hamburger wurde 2015 Europameister im Profi-Longboarden. Im Winter ist Carl auf Fuerteventura und gibt Kurse oder entdeckt die Kanaren mit seinem Longboard.

Ich traf mich mit Carl und weiteren Schülern zum Longboard-Kurs auf dem Mosaik-Platz in El Cotillo. Protektoren an und los gehts. Gleich zu Beginn des Kurses macht Carl klar, was wir heute lernen. Neben den Skate-Basics wie Pushen, einfaches Cruisen und Bremstechniken stehen auch kleine Sprünge und das Laufen auf dem Board auf dem Lehrplan. Ich denke mir: Auf was habe ich mich da eingelassen? Wir blickten uns entsetzt an. Ich konnte nicht glauben, dass ich am Ende nur annähernd die Tricks fahren kann.

Sprünge, 360-Grad-Drehungen und Special Tricks von Carl Fölster

Los ging es gleich mit dem Kurven fahren. Richtige Position auf dem Board finden, runter in die Knie, Gewicht auf die Fußspitzen und linke Hand ans Board. Bei Carl sah das so einfach aus. Und bei mir? Erstaunlicherweise auch. Ich war begeistert, wie schnell man das Kurverfahren lernen kann. Nächste Übung: Springen auf dem Board und um 180 Grad drehen. Was? Können wir nicht erst einmal geradeaus fahren, das Anfahren und Bremsen üben? Nein! Ich stelle mich der ersten größeren Herausforderung. Mit Hilfestellung durch Carl gelingt mir nach wenigen Versuchen der erste Sprung mit 180-Grad-Drehung auf dem Longboard. Einfacher als gedacht.

Nächste Schwierigkeitsstufe: Auf dem Board umherlaufen und dabei um 360 Grad drehen. Jetzt dachte ich wirklich: Das schaffst du niemals. Nach der Trockenübung der Fußstellungen auf dem Boden, ging es zur Praxis: Mit Anleitung übten wir Schritt für Schritt, um letztendlich die 360-Grad-Drehung hinzubekommen. Nach einem kleinen Sturz beim letzten und schwierigsten Schritt motivierte ich mich erneut und: es klappte: Einmal komplett ums Board gelaufen. Der Wahnsinn. Die nächsten Übungen zum Anfahren und Bremsen waren dann ein Kinderspiel.

Nach dem zweistündigen Kurs zeigte uns Carl, was man noch so mit dem Longboard veranstalten kann: Handstand auf dem Board, über eine Parkbank springen, während das Board unten durchfährt oder über Hindernisse springen. Nach dem Kurs war mir klar: Mein Longboard steht ab sofort weniger in der Ecke sonder wird gefahren!

Im zweiten Teil meines Reiseberichts nehme ich euch mit zum Stand up Paddeln in der Welle!

Teile diesen Beitrag

Dir gefällt dieser Artikel? Dann teile ihn gerne oder drucken ihn aus:

2 Kommentare

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert